Über mich
Bogenbauer aus Leidenschaft
Als Kind verbrachte ich Tage damit, Steinbeile herzustellen, die ich auf irgendwelchen Abbildungen gesehen hatte und verbrauchte dabei kilometerweise Packschnur.
Diese Faszination für ursprüngliche Gerätschaften hat mich nie mehr losgelassen und mündete 2006 im Bau meiner ersten „richtigen“ Bogen, kaum vergleichbar mit den schnell hergenommenen Haselstecken der Kindertage.
Das einschneidende Erlebnis war der Tag, an dem ich den ersten Eschenbogen in den Wald nahm und eine handvoll Pfeile. Ich schoß auf einen breiten, morschen Baumstamm. Als der Pfeil zitternd im Holz steckte, lief es mir in Schauern den Rücken hinunter.
Es ist dieses elementare Gefühl: das kann dir keiner nehmen, das ist richtiges Wissen, das dir notfalls sogar das Überleben sichern kann, zumindest aber ein großes Stück Unabhängigkeit.
Vor kurzem war in einer Fachzeitschrift über neue Erkenntnisse der Anthropologie zu lesen, dass die Entdeckung des Feuers Wegbereiter für die schnelle Zunahme des menschlichen Gehirnvolumens gewesen sei. Na gut, aber schon immer musste der Bär erst gejagt werden, bevor man sein Fell verteilen konnte.
Wie auch immer die Geschichte gesehen wird, der Bogen hat für mich in seiner ursprünglichen Form eine magische Komponente, die ich sichtbar machen will. Interessanterweise gelingt das um so besser, je mehr funktionale Perfektion einfließt. Und ich muß gestehen, dass ich bei der Pfeilgeschwindigkeit keine Kompromisse eingehe.
Ein Wort noch zu meiner Bogengalerie. Es handelt sich um Beispielbogen (beispiellose Bogen!), absolute Unikate und somit nicht reproduzierbar.
Und natürlich kann ich nicht dafür garantieren, dass alle dargestellten Stücke immer verfügbar sind. Sie haben vielmehr die Aufgabe, einen ungefähren Querschnitt meiner Arbeit zu zeigen.
Wer Interesse an einem Bogen aus meiner Werkstatt hat, sollte einfach Kontakt aufnehmen.
Optimal ist immer ein Besuch, dann kannst du unverbindlich die unterschiedlichen Bogen testen und wirst dabei von mir individuell beraten. Sollte unter den 50-70 Bogen am Lager nichts passendes für dich dabei sein, können wir immer noch den Bogen nach deiner Vorstellung bauen. Denn es ist schlicht unmöglich, sämtliche Kombinationen von Hölzern, Zugkraft und Auszug am Lager zu halten.
Wem der Weg zu weit ist, dem garantiere ich auch auf die Ferne eine hervorragende Betreuung, welche schon von vielen Bogenschützen überaus geschätzt wird. Diese Form von Bogenbau erfordert ein Höchstmaß individueller Beratung und ist nicht mit dem Vertrieb industrieller Ware vergleichbar.
Nichtsdestotrotz blicke ich auf eine wachsende internationale Gemeinde begeisterter Primitivschützen, die diese Leidenschaft mit mir teilen. Nicht durch die Anonymität der „social media“, sondern durch reale Begegnung.
Danke
Nun bedanke ich mich bei euch allen, die meine Seite besuchen.
Ich bedanke mich vor allem bei meiner Frau, die über ein Jahrzehnt geduldig dem Prozess gefolgt ist.
Danke auch an die großartigen Autoren der „Bowyer`s Bible“, die grundlegende Arbeit für den Primitivbogen der Neuzeit geleistet haben.
Nicht zuletzt großen Dank an alle, die durch ihre Anwesenheit bei Bau- und Schießkursen in jeder Hinsicht geholfen haben, die Sache voranzubringen. Danke!
Herzlichen Dank auch hier an Alex Savarino von der 4dmediengruppe.de, der mit seiner professionellen Arbeit diese -wie ich meine – sehr gelungene Seite realisiert hat.
Martin Worf
Einen Bogen aus dem Stamm schlagen macht etwas mit dir.
Du läßt dich auf dieses einzigartige Stück Holz ein, mit all seinen Stärken und Schwächen.
Tot und starr ist es zuerst, bis du ihm neues Leben gibst, eine neue Form.
Dann wird der Bogen zu deinem unverwechselbaren Begleiter.
Und Audruck deiner Person. Verwandelt am Ende beide.